Auszug aus meinem Vortrag:
"Betrachtungen zum aktuellen Jahrzehnt"
Das Horoskop vom 1.1.2020 symbolisiert einen Auftrag an die Welt. Was bedeutet dieses extreme Ungleichgewicht zwischen den Steinbock- und Krebsenenergien, wo lediglich der aufsteigende Mondknoten steht? Steinbock symbolisiert die materielle Außenwelt, das Zeichen Krebs dagegen die emotionale Innenwelt. Die extreme Betonung der Steinbock-Qualitäten beschreibt den Höhepunkt einer Entwicklung: Das materielle Außenleben ist maximal aktiviert, das seelische Innenleben droht zu verkümmern.
Der aufsteigende Mondknoten im Zeichen Krebs zeigt die Aufgabe an: Die Massenkonsumgesellschaften sind aufgefordert, Krebs-Qualitäten wie Empathie, menschliche Nähe, Geborgenheit und Hilfsbereitschaft, individuell und auch als globale Fürsorge zu verstärken. Und es sind gerade die Qualitäten, die viele Menschen in Zeiten der Pandemie vermissen! und deshalb wieder zu schätzen lernen! Ganz deutlich wird diese Entwicklung an der wachsenden Kapitalisierung und Digitalisierung des Lebens, in der sich fast alles nach materiellen und wirtschaftlichen Zielen ausrichtet. Alles wird zur Handelsware: Boden, Menschen, Organe, Informationen, Kunst, Schulden, schlechte Luft als "Verschmutzungsrechte" und neuerdings auch das Wasser: In Kalifornien und Australien entstanden die erste Wasser-Börsen. Im diesem Internet der Dinge wird mit all diesen "Waren" wird nicht nur gehandelt, sondern auch spekuliert, ausschließlich um Gewinne zu erzeugen. Im Handel mit den Grundbedürfnissen der Menschen wollen die Besitzenden noch reicher werden und ihren Reichtum absichern.
Die Übermacht der Wirtschaftsinteressen und die daraus folgenden Zwänge haben die Bedingungen für die Menschen gewaltig verändert: Familienstrukturen sind zerbrochen, die Alten von den Jungen getrennt, die Familien infolge der Arbeitsplätze regional oder sogar international verstreut und auch die nationale Zugehörigkeit geht vielfach verloren. Die Menschen fühlen sich nicht mehr irgendwo zugehörig, sie sind äußerlich und viele auch innerlich heimatlos.
DENN die Rückbindung an Religion oder motivierende Ideale oder Vorbilder nimmt auch rasant ab. Die Menschen entwickeln keine persönlich fundierte Identität mehr oder verlieren diese. Der ungeheuere mediale Einfluss ist überwältigend und erzeugt mit einem unfassbaren Aufwand an medialem permanentem Feuerwerk scheinbare Entspannung in dieser Heimatlosigkeit. Vielfach mündete das Leben im Netz oft in Gier, Egoismus, Entsolidarisierung oder gar Hass.
Die Menschen sind in diesem Jahrzehnt aufgerufen, gemeinsame Grundwerte zu finden, um die Probleme wie wachsende Armut, Bevölkerungswachstum und Vertreibung, Zerstörung der Natur, Veränderungen der Arbeitswelt und deren Folgen solidarisch anzugehen. Die Lösung liegt einer globalen und gerechten Verteilung der Ressourcen, der Arbeit, der Bildung und der Gewinne, was in diesem Jahrzehnt verstärkt werden muss. Und mit dem Internet der Dinge entsteht eine riesige Maschine, die helfen könnte, die Ressourcen optimal zu nutzen und gerecht zu verteilen.Initiativen gibt es bereits weltweit durch tausende engagierter Menschen, durch die weltweiten Hilfsmaßnahmen der UN, vieler Staaten, unzähligen privaten Organisationen. Dennoch wächst Armut, Heimatlosigkeit und Ungerechtigkeit in armen Staaten wie auch in reichen Staaten weiter an.
Selbst die Corona-Krise hat die Superreichen noch reicher gemacht. Das Gesamtver-mögen der 2.189 Dollar-Milliardäre weltweit stieg um ca 1,2 Bill auf den Rekordwert von rund 10,2 Billionen Dollar hat die Schweizer Großbank UBS berechnet. 1% gehören ca 70 % des Gesamtvermögens. Jef Bessos allein hat 70 Mrd hinzuver-dient.In Deutschland stieg das Nettovermögen der 119 Ultrareichen bis Ende Juli 2020 auf 600 Milliarden Dollar. Im März 2019 waren es noch 500,9 Milliarden Dollar.. Den größten Zuwachs erzielten die deutschen Dollar-Milliardäre nach Ausbruch der Pandemie in den Bereichen Technologie, Gesundheitswesen, und Finanzwesen. Dagegen haben die Arbeitnehmer massive Einbusen erlitten.
In diesem Auseinanderdrifften sehe ich ein gefährliches Thema, das in diesem Jahrzehnt soziale Reformen erzwingen wird. Denn wachsende Hoffnungslosigkeit und Machtlosigkeit erzeugt auf Dauer noch mehr Aufruhr und Gewalt, wie dies in vielen Ländern bereits zunehmend zu beobachten ist und was dann auch in den sog. reichen Ländern wchsen wird. Welche Änderungen im Denken und Handeln für Entspannung zeigt deutlich das übergeordneten Aspektbild im Horoskop des Jahrzehnts durch die Aspekte von Uranus und Neptun (Abbildung oben Mitte).
Uranus im Stier (Besitz, Werte) entspannt als Trigon zu Steinbock und als Sextil zu Krebs die Opposition, wenn sich die Vorstellungen von materiellen und emotionalen Sicherheiten verändern. Und Uranus im Stier erschüttert diese Bereiche schon heftig:. Finanzbetrügereien, Umbrüche in traditionellen und virtuellen Währungssystemen, die Börsen zu Wettbüros mutiert. Wir haben lange gedacht, das Geld bei der Bank sei sicher. Nun gibt es negative Zinsen, was eine harmlose Umschreibung für permanente Enteignung darstellt! Wir werden gezwungen unsere Werte-Vorstellungen und den Glauben an materielle Sicherheiten zu ändern, das Wertvolle und die Sicherheit in uns selbst zu entdecken. Auch die Konjunktion von Neptun mit Mond in den Fischen kann die steinbocklastige Opposition entspannen. Diese Konjunktion fordert die Menschen (Mond) zu Fürsorge und Opferbereitschaft (Neptun) auf. Solidarität ist real gelebte Spiritualität. Der Glaube (Neptun) an die soziale Gemeinschaft im Außen (Sextil zu Steinbock) und die Rückbindung an eine emotionale Versorgung (Trigon zu Krebs) ist individuell und global geboten. Der Versorgungsanspruch aller Menschen ist anzuerkennen und das Vorhandene gerecht zu verteilen, wie dies die Existenzachse Jungfrau-Fische anzeigt.
Ich habe gesagt: Die Welt muss innehalten, um sich auf die wesentlichen, menschlichen Notwendigkeiten zu besinnen. Deshalb erschien die Pandemie als grausame Aufforderung und Chance zugleich, eine Wende herbei zu führen. Denn die Pandemie steckt auch im Horoskop des Jahrzehnts. (Abbildung oben rechts) Diese extreme Konstellation enthält insgesamt vier direkte Halbsummen: Neptun bewegt sich in seinem eigenen Zeichen, hat also maximale Bedeutung.Er bildet eine Konjunktion mit Mond und zusammen mit Mars im Skorpion eine Halbsumme, in der Pluto und Saturn stehen. Eine Halbsumme wirkt ähnlich wie eine Konjunktion. Die fett und kursiv gedruckten Deutungen entstammen den kosmobiologischen Dreierstrukturen von Reinhold Ebertin. Die anderen sind meine eigenen Interpretationen.
j / i/e Neigung zu kollektiv auftretenden Erkrankungen mit Vergiftungs- und/oder Lähmungssymptomen Wandlung (j) gesellschaftlicher Ordnungen (J) in tödlicher Auseinandersetzung (e in H) mit unsichtbaren (L) Energien /Seuchen
g/ i/e Sich mit Krankheiten, Vergiftungen und / oder Seuchen beschäftigen Regelung (g) gesellschaftlicher Verantwortung (J) in tödlicher Auseinandersetzung (e in H) mit unsichtbaren (L) Energien / Seuchen
g/ b/e Neigung zu Depressionen, sich dem Tod verbunden fühlen
Regelung (g) gesellschaftlicher Verantwortung (J) in verletzender Auseinandersetzung (e in H) mit grenzenlosen (L) Emotionen (b in L)
j/ b/e Kampfstimmung, nicht zu bremsen. Transformation (j) von Gesellschaften (J) in emotionalen (b in L) heftigen oder tödliche Auseinandersetzungen (e in H)
Ein tödlicher Virus erzwingt ein weltweites Innehalten im Außenleben, damit wir wieder das zu schätzen lernen was wir haben und nicht ständig an das denken, was wir haben wollen. Wir lernen wieder den menschlichen Kontakt einer zunehmend abstrakt erlebbaren Welt zu würdigen. Die Corona-Pandemie ist Warnung und "Übungsmöglichkeit" zugleich.
Die kapitalistische lineare Wachstumsideologie ist in einen solidarischen und fairen Wirtschaftskreislauf zu verwandeln, der alle Menschen einbezieht und insbesondere die Wiederverwendung der Ressourcen für den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Der technische Fortschritt ist primär für diese humanistische Vision einzusetzen, wie es der Neptun-Pluto-Zyklus in den Zwillingen mit seinem 500 jährigen Rhythmus als Leitthema vorgibt. Und da dieser große Zyklus ab 2026 bis 2032 ein Sextil in den Zeichen Widder-Wassermann bildet, besteht Hoffnung auf Besserung.
Die Frage stellt sich, wie es mit der Pandemie weiter geht? Ich will einen Versuch wagen: Aktuell laufen Jupiter und Saturn in Wassermann also im Zeichen der Rebellion. Saturn steht sozusagen auf der Bremse und Jupiter steht gleichzeitig auf dem Gaspedal. Das führt zu gesellschaftlichen Spannungen, banal gesagt zu einem Durcheinander in den Gesellschaften, ein Hin und Her, zwischen Einschränkungen und Rebellion, Regelwut und Regelbrechen, zwischen Rückblick und Ausblick. Das wird vermutlich so bleiben, bis beide das Zeichen Wassermann verlassen.
Warum kann das so sein?
Am 31. Dezember 2019 - also genau zu Beginn des Jahrzehnts wurde der Ausbruch einer neuen Lungenentzündung mit noch unbekannter Ursache in Wuhan in China an die Öffentlichkeit (Steinbock) gebracht.
Die Krankheit entwickelte sich rasend schnell zu einer weltweiten Epidemie. Bis Ende 2020 glaubte viele noch an ein baldiges Ende. Im Dezember 2020 wechselten Saturn und Jupiter in das innovationsfreudige Zeichen Wassermann.
Zeitgleich traten unbekannte Mutationen des Virus auf und die Unsicherheit bezüglich der Krankheit, der medizinischen und gesellschaftlichen Gegenmaß-nahmen explodierten und wurden offensichtlich. Mit Saturn in Wassermann entsteht der Hang alles regeln zu wollen und jedem eine Extrawurst zu braten, was am Ende zu Durcheinander führt (siehe Pandemie-Maßnahmen). Mit Jupiter im Wassermann hat jeder eine eigene Überzeugung und glaubt auf jeden Fall nicht an das, was andere glauben.
Das allgemeine Durcheinander wird - so vermute ich - mindestens bis Dezember 2021 anhalten, bis Jupiter endgültig in die Fische wechselt. Er bildet mit Neptun dann im April 2022 eine Konjunktion, was einen neuen Zyklus einläutet und auf die Notwendigkeit und auf den Beginn sozialer Strategien / Regeln zur Heilung von Ungerechtigkeiten deutet…
Saturn wechselt dann im März 2023 in die Fische. Letzteres passiert fast zeitgleich mit dem erstmaligen Eintritt von Pluto in Wassermann. Mit dem Übergang von Saturn in das Zeichen Fische kann man dann möglicherweise von einer wirksamen Eindämmung oder einem kontrollierten Umgang mit der Pandemie sprechen….
